Der Bezug des ,,Virtueller Campus``-Systems zur Benutzermodellierung ist durch seine inhaltliche Nähe als interaktiver Prolog-Tutor zu ITS und ILE-Systemen gegeben. Im Gegensatz zu vielen Systemen, die den Lernenden auf einem mehr oder minder festgelegten Pfad durch verschiedene Lektionen schicken, soll der Prolog-Tutor des Virtuellen Campus eigenständiges und exploratives Lernen fördern. In Form eines in das System integrierten Skriptes, das eine ontologische Modellierung der Prolog-Domäne enthält, eines Prolog-Manuals und eines Online-Tutors wird den Lernenden eine umfassende Lernumgebung für die eigenständige Bearbeitung von Prologaufgaben zur Verfügung gestellt. Da die Benutzung des Systems im Rahmen eines Kurses erfolgt, sind neben der eigenständigen Arbeit im Netz auch Präsenzveranstaltungen und menschliche tutorielle Betreuung gegeben.
Die im Virtuellen Campus verfolgte Benutzermodellierung ist auf den explorativen Charakter des Systems hin ausgerichtet. Die Modellierung des Lernenden erfolgt aufgrund seiner Interaktionen mit dem System auf den verschiedenen Komponentenebenen zur Realisierung bestimmter - durch den Kurskontext vorgegebener - Ziele. Das heißt: Das System registriert die Aktionen eines Lernenden zur Erreichung eines Ziels, z.B. inwieweit bei der Bearbeitung einer Übungsaufgabe das Skript konsultiert wird, wie effizient die Oberfläche des Systems genutzt wird, inwiefern (und mit welchem Erfolg) der Online-Tutor in Anspruch genommen wird etc. Die hierfür verwendeten Techniken wie Planning, Plan Recognition und Meta Level Reasoning stammen aus der Künstlichen Intelligenz und unterscheiden sich von dem gängigen Paradigma ([#!Holt!#]), bei dem das Benutzermodell in Relation zu dem Expertenmodell der Domäne definiert wird (zu den Schwächen des tradierten Modells siehe [#!Schulmeister!#]).